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02
Oktober
2024

Im Gespräch auf der GeoTHERM

Der Untergrund ist eine zu wenig beachtete Ressource für die Wärmewende. Industrie und Kommunen können diese Ressource nutzen, um für ihre eigene Wärmeplanung nachhaltig aufzustellen. Innovationen zur geothermalen Nutzung des Untergrundes stellt das Fraunhofer IEG auf der internationalen Fachmesse GeoTHERM vor. Mit der aktuellen Buchung einer Ausstellungsfläche in der EDEKA-Arena der Messehalle fällt der Startschuss für die Planung, um am 20. Februar 2025 die neusten Konzepte in Offenburg vorzustellen: Zu den Themen Quartiersentwicklung, Wärmenetze, Wärmepumpen, Transformationsberatung sowie tiefe und oberflächennahe Geothermie werden Expertinnen und Experten am Stand des Fraunhofer IEG informieren.

© Fraunhofer IEG/Mollwitz
In der Stele »Wärmewende« visualisiert das Fraunhofer IEG die geothermischen Energietechnologien des Untergrundes. © Fraunhofer IEG/Mollwitz

»Geothermie ist eine entscheidende Ressource für die klimaneutrale Wärmeversorgung von Kommunen und Industrie«, erklärt Prof. Rolf Bracke, Leiter der Fraunhofer-Einrichtung für Energieinfrastrukturen und Geothermie IEG. »Geothermie bietet eine grundlastfähige und heimische Wärmequelle, die unabhängig von internationalen Krisen und Rohstoffimporten genutzt werden kann.« Drei von vier Bestandsgebäuden in Deutschland könnten geothermisch klimatisiert werden. Gleichzeitig lässt sich jeweils ein Viertel der kommunalen Wärmenetze und des industriellen Prozesswärmebedarfs auf tiefe Geothermie umstellen, unterstreichen Bracke und weitere Autoren der Fraunhofer-Gesellschaft und der Helmholtz-Gemeinschaft in zwei einschlägigen Roadmaps. Mit seinem Team beim Fraunhofer IEG bietet Bracke anwendungsnahe Forschung, Entwicklung und Beratung zu allen Wärmewendetechnologie von der integrierten Bewirtschaftung des Untergrundes über die Großwärmepumpe bis zur Sektorkopplung von Netzen und Speichern. Oberflächennahe und Tiefe Geothermie, Grubenwasser und Wärmespeicher können Kompetenzen aus dem Bergbau für die Energiewende umnutzen. Fraunhofer IEG entwickelt innovative Lösungen für unter- und obertägige Gewinnungs- und Speichersysteme sowie deren Kopplung an lokale bis kommunale Versorgungsinfrastrukturen. »Wir freuen uns, an unserer Ausstellungsfläche bei der GeoTHERM mit Fachkolleginnen und Anwendern in den Austausch zu kommen und gemeinsam neue Impulse für die Energiewende zu geben.«
 
Seine Dienstleistungen, Technologien und Kompetenzen stellt Fraunhofer IEG auf der zentralen Ausstellungsfläche vor:

Obertägige Kompetenzen

Damit die Sektorkopplung in Gebäuden und Quartieren gelingt, braucht es umfassende Modelle und moderne Werkzeuge für die Planung und den Betrieb. Fraunhofer IEG stellt mit dem ODH District Planner ein solches Werkzeug der integrierten Quartiersplanung für Stadtentwicklerinnen und Stadtplaner bereit.

Fraunhofer IEG unterstützt den Fernwärmesektor bei der Transformation der Bestandswärmenetze in nachhaltige, effiziente und zukunftsfähige Versorgungsysteme, die regenerative Wärme- und Kältequellen sowie Speicher und thermodynamischer Wandler einbinden. Vorhaben dieser Art unterstützt das Fraunhofer IEG mit technischen Machbarkeitsanalysen und der Identifikation geeigneter Fördermöglichkeiten.

Fraunhofer IEG berät produzierendes Gewerbe und Energieversorger bei der Transformation hin zu CO2-Neutralität und kooperiert mit dem Anlagenbau bei der Entwicklung der notwendigen Technologie, etwa Hochtemperatur-Wärmepumpen und andere thermale Kreisläufe in Simulation, Experiment und Technikum-Maßstab.

Untertägige Ressourcen

Neben klassischen Erschließungs- und Nutzungskonzepten zum Kühlen und Heizen mit oberflächennaher Geothermie integriert Fraunhofer IEG auch weitere Wärmequellen und optimiert das einhergehende Lastmanagement. Es begleitet Projekte mit numerischer Analytik und Multikriterienanalysen und unterstützt Partner durch Innovationsberatung, Weiterbildung und Produktentwicklung im Kernfeld sowie im Umfeld etwa bei Wärmeträgerflüssigkeiten, Erdwärmesonden und Verpressmaterialien.

Gesamtheitliche Nutzungskonzepte der Tiefengeothermie sind Ziel der Potenzial- und Machbarkeitsstudien am Fraunhofer IEG. Neben der Einbindung von Untergrund-Daten und der Koordination von Untertage-Exploration werden auch Wärme- und Energiekonzepte mit obertägiger Wertschöpfungskette verknüpft.

Bestehende Bergwerksinfrastrukturen und Grubenwasser haben Potenzial zur Nutzung für Heiz- und Kühlzwecken. Fraunhofer IEG ermittelt Wärme- und Kältepotenziale der Untergrundspeicher und deren Kopplung mit Wärme- und Kältenetzen. Bausteine sind die Digitalisierung von Grubenbildern, dreidimensionale Bergwerksmodelle, Bohrpfadplanungen und Anbindungsoptionen an obertägige Anlagen.

»Unser Stand auf der GeoTHERM wird der Anlaufpunkt für alle Innovationsinteressierte im Wärmesektor sein«, freut sich Silke Köhler, die Messebeauftragte des Fraunhofer IEG. »Mit anschaulichen Exponaten an prominenter Stelle wollen wir den passenden Rahmen für den fundierten Austausch mit Industrie, Energieversorgern und Kommunen bieten.«

Wärmebedarfe regional decken

Die Bedeutung der Geothermie als grundlastfähige regionale Energie gewinnt mehr öffentliche Aufmerksamkeit. Dieser Fokus ist auch auf der GeoTHERM, Europas Fachmesse für Geothermie, zu spüren. Diese findet am 20.-22.Februar 2025 bei der Messe Offenburg statt. Sie adressiert das Bedürfnis nach Austausch, Vernetzung und Zusammenarbeit der wachsenden Branche. Die GeoTHERM - expo & congress ist eine jährlich stattfindende Fachmesse mit begleitendem wissenschaftlichem Kongress, die die aktuellen Entwicklungen der Branche aufgreift und eine internationale Plattform schafft, die sich fachspezifisch und neutral mit den Möglichkeiten, Chancen und Risiken der Nutzung geothermischer Energie widmet.

Weitere Informationen: www.ieg.fraunhofer.de

 

Alle News im Monat: 10-2024

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