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13
Juli
2023

Flurbereinigungsverfahren Grebenhain-Grebenhain erfolgreich beendet

791 Hektar Fläche neu geordnet und 1,4 Mio. Euro in die Neugestaltung der Gemarkung investiert

Das Flurbereinigungsverfahren Grebenhain-Grebenhain ist abgeschlossen. Im Rahmen einer letzten Teilnehmerversammlung zogen Vertreterinnen und Vertreter des Amtes für Bodenmanagement (AfB) Fulda, der Teilnehmergemeinschaft (TG), der Gemeinde Grebenhain und des Vogelsbergkreises im Bürgerhaus Grebenhain Bilanz über das abgeschlossene Verfahren.

© HVBG
Vertreter des Amtes für Bodenmanagement (AfB), des Vorstands der Teilnehmergemeinschaft (TG) und der Gemeinde Grebenhain mit Kreisbeigeordnetem Kurt Wiegel (von links) zum Verfahrensabschluss; weiter: Helmut Hornung (TG), Hanfried Böttner (ehem. Abteilungsleiter beim AfB), Jürgen Löffler-Wegwerth , Helmut Winter, Harmut Greb (alle TG), Timo Karl, (Verfahrensleiter AfB), Ulrich Höhn (Vorsitzender der Gemeindevertretung) und Barbara Bachner (Leitung AfB) © HVBG

Die Amtsleiterin des AfB Fulda Barbara Bachner dankte insbesondere dem TG-Vorstand, allen Teilnehmerinnen und Teilnehmern sowie den Gremien, die am Verfahren mitgewirkt haben. Gerade in Krisenzeiten sei es wichtig, sich auf die Regionalität zu besinnen, hob sie die Bedeutung von Flurbereinigungsverfahren in diesem Zusammenhang hervor. In der Gesamtheit der durchgeführten Maßnahmen könne man von einer „Flurbereicherung“ sprechen. Diese Bezeichnung sei aus ihrer Sicht treffender als der übliche Begriff der Flurbereinigung.

Mit einer Fotodokumentation zeigte Timo Karl, Leiter des Verfahrens beim AfB eindrücklich auf, was die Umsetzung der zahlreichen Maßnahmen in Grebenhain bewirkt hat.

Insgesamt betrug die Verfahrensfläche etwa 791 ha und umfasste damit die Feldlage der Gemarkung Grebenhain,  einige Waldgebiete, das „Gewerbegebiet Grebenhain“ und das Baugebiet „An der Maulsbach“.

Im Zuge der sogenannten Bodenordnung wurde mit allen beteiligten Eigentümerinnen und Eigentümern über die Gestaltung der neuen Grundstücke gesprochen. Am Ende konnte die Anzahl der Parzellen im Verfahrensgebiet nahezu halbiert werden. Bei der Neuordnung der Eigentumsflächen wurden auch die Pachtverhältnisse berücksichtigt, so dass noch größere Bewirtschaftungseinheiten entstanden.

Zudem wurde die Agrarstruktur durch den Ausbau des landwirtschaftlichen Wegenetzes und die Neuanlage eines Brückenbauwerks erheblich verbessert. Auch eine gemeinschaftlich genutzte Maschinenhalle gehört zu den erfolgreich umgesetzten Maßnahmen der Flurbereiniger.

Einig waren sich die Anwesenden in Grebenhain darüber, dass für die landbewirtschaftenden Betriebe durch das Verfahren deutlich positive Effekte erreicht werden konnten.

Darüber hinaus wurde im Verfahrensgebiet die Wasserführung durch die Neuanlage und Instandsetzung von Gräben sowie der Anlage von Erd- und Sickerbecken geregelt.

Gehölzpflanzungen wurden zur Bereicherung des Landschaftsbildes, aus Gründen des Gewässerschutzes und zur Verbesserung des Naturhaushaltes vorgenommen. Außerdem wurden ökologisch wertvolle Biotope gesichert. Renaturierungsmaßnahmen fanden an den Gewässern „Wagbach“, „Weschbach“, „Maulsbach“ und „Graben am Breungeshainer Weg“ statt.

Für die ausgeführten Maßnahmen wurden insgesamt rund 1,4 Millionen Euro aufgewendet, von denen ca. 1,2 Millionen Euro Fördermittel von der EU, der Bundesrepublik Deutschland und dem Land Hessen zur Verfügung gestellt wurden.

Karl zeigte sich erfreut, dass es gelungen sei, die vielfältigen Interessen, die im Flurbereinigungsverfahren zu berücksichtigen waren, aufeinander abzustimmen und vollständig  umzusetzen. Es handele sich um ein nachhaltiges und zukunftsorientiertes Gesamtergebnis. Durch die Maßnahmen der Flurneuordnung werde im ländlichen Raum bereits seit Jahrzehnten aktiver Klimaschutz sowie Gewässerschutz betrieben. Hierzu gehören auch Maßnahmen zum Hochwasserschutz und zur Grundwasserbildung. Nicht zuletzt durch die Kriegsituation in der Ukraine habe die Lebensmittelproduktion in Europa wieder an Bedeutung gewonnen. Auch hierfür leiste die Flurneuordnung ihren wichtigen Beitrag.

Kurt Wiegel überbrachte die Grußworte in Vertretung des Landrats des Vogelsbergkreises Manfred Görig und des Ersten Kreisbeigeordneten Dr. Jens Mischak. Wiegel betonte die Wichtigkeit der Agrarstruktur und erinnerte an die großen Veränderungen und Herausforderungen, die die Landwirtschaft in der Vergangenheit bewältigen musste. In diesem Zusammenhang hob er die große Bedeutung der Flurbereinigung hervor.

Anschließend brachten der Vorsitzende der Gemeindevertretung Grebenhain Ulrich Höhn und Grebenhains Ortsvorsteher Jürgen Faitz ihre Freude über den positiven Verlauf des Flurbereinigungsverfahrens zum Ausdruck. Ulrich Höhn führte hierzu aus, dass die Gemeinde sich bei den Kosten der Eigenleistung beteiligt hat, da die Flurbereinigung nicht nur den Grundstückseigentümern und Landwirten zu Gute komme, sondern allen Bürgerinnen und Bürgern von Grebenhain.

Auch Bürgermeister Stang freute sich über den positiven Abschluss der Flurbereinigung und dankte Bachner und ihren Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern für die gute Arbeit, die in die Bewältigung des Verfahrens gesteckt wurde. Sein Dank ging auch an den Vorstand der Teilnehmergemeinschaft, der ebenfalls hart für gemeinsame Lösungen gearbeitet habe. Das Ergebnis des Verfahrens sei ein guter Mix und eine gelungene Geschichte.

Abschließend überreichten Bachner und Karl dem Vorstand der Teilnehmergemeinschaft Urkunden für ihre jahrelange ehrenamtlich geleistete Tätigkeit. Zur Erinnerung an das erfolgreich durchgeführte Flurbereinigungsverfahren wurde eine Bronzetafel übergeben, die noch an einem Stein nahe der Maschinenhalle angebracht werden wird.

Weitere Informationen: hvbg.hessen.de

 

 

 

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