Zukunftsstrategie für Gießen: Digitalisierung als Motor für eine leistungsfähige, lebenswerte und bürgerfreundliche Stadt
Digitalisierung, Datenstrategie und Smart City sind keine Selbstzwecke, sondern zentrale Instrumente, um die Zukunftsfähigkeit der Stadt Gießen zu sichern. Die Herausforderungen, vor denen Kommunen heute stehen – von komplexer werdenden Verwaltungsaufgaben über den Fachkräftemangel bis hin zu steigenden Anforderungen an nachhaltige Stadtentwicklung – lassen sich nur mit innovativen und digital gestützten Lösungen meistern.
Die Stadt Gießen verfolgt dabei einen strategischen Ansatz: Mit der Digitalisierungsstrategie 2030, der interkommunalen Datenstrategie sowie dem Ausbau intelligenter Stadtentwicklung im Rahmen der Smart City-Initiative, die am gestrigen Montag Abend dem Hauptausschuss der Stadt vorgestellt wurden, werden zukunftsfähige Strukturen geschaffen. Diese drei zentralen Bausteine ergänzen sich und ermöglichen eine effizientere Verwaltung, fundiertere datenbasierte Entscheidungen und digitale Innovationen, die das städtische Leben bereichern. "Unser Ziel ist es, digitale Technologien gezielt so einzusetzen, dass sie das Leben der Menschen in Gießen spürbar verbessern und den Herausforderungen der Zeit mit nachhaltigen Lösungen begegnen", betonte Oberbürgermeister Frank-Tilo Becher.
Digitalisierungsstrategie 2030: Verwaltungsmodernisierung konsequent fortgesetzt
Die Digitalisierung verändert insbesondere die Funktionsweise der Verwaltung grundlegend. „Eine nachhaltige digitale Transformation erfordert eine umfassende Organisationsentwicklung. Dazu müssen wir sowohl die internen Strukturen als auch die Art und Weise, wie wir als Verwaltung denken und arbeiten, reflektieren und dort, wo es nötig ist, erneuern“, erklärte der OB. Neben der Optimierung von Prozessen und IT-Infrastrukturen stehen bei der Digitalisierungsstrategie auch Entscheidungsstrukturen, Arbeitsweisen und die Verwaltungskultur im Fokus der kommenden Jahre. Ziel ist es, bürgerfreundliche digitale Angebote zu schaffen, die den Zugang zu Verwaltungsleistungen einfacher und effizienter gestalten. Damit führt die Stadtverwaltung die mit dem Digitalisierungskonzept 2020 begonnenen Initiativen konsequent fort.
Wichtige Meilensteine wurden bereits erreicht: Große Fortschritte gab es beispielsweise beim Ausbau der digitalen Aktenführung, bei der Bereitstellung digitaler Services wie der elektronischen Wohnsitzanmeldung, bei der Erweiterung der Server- und Netzwerkinfrastruktur und beim mobilen Arbeiten. Ein Konzept zur Ausbildung und Förderung digital interessierter Mitarbeitender (Digitalisierungslots*innen) wurde entwickelt und umgesetzt. „Unsere Modernisierungsanstrengungen sollen Verwaltungsleistungen einfacher, schneller und barrierefrei zugänglich machen – für alle Bevölkerungsgruppen gleichermaßen“, so Becher.
Interkommunale Datenstrategie: Kooperation als Erfolgsfaktor
Die Städte Gießen, Fulda, Offenbach und Wetzlar haben sich zusammengeschlossen, um eine gemeinsame Datenstrategie zu entwickeln. Ziel ist es, durch den strukturierten Austausch von Daten Verwaltungsprozesse zu optimieren und datenbasierte Entscheidungen zu fördern. Diese Zusammenarbeit schafft Synergien und ermöglicht innovative digitale Lösungen für alle beteiligten Kommunen. „Daten sind der Schlüssel zu einer modernen, effizienten Verwaltung“, betonte Hendrik Schaus, Leiter der Stabsstelle Organisationsentwicklung & digitale Strategie der Stadtverwaltung im Ausschuss. Die interkommunale Kooperation beschleunigt die digitale Transformation und verbessert die digitalen Dienstleistungen für Bürgerinnen und Bürger erheblich.
OB Becher möchte dabei aber auch einen Fokus auf die Themen Daten-, Informations- und Cybersicherheit legen: „Der Schutz sensibler Informationen und die Widerstandsfähigkeit unserer digitalen Infrastruktur sind unverzichtbare Grundlagen für das Vertrauen der Bürgerschaft in unsere Verwaltung“, so der Verwaltungschef.
Smart City: Digitalisierung als Gemeinschaftsaufgabe
Der vorgelegte Sachstandsbericht verdeutlicht: Die Umsetzung von Smart City-Konzepten erfordert eine enge Zusammenarbeit zwischen Verwaltung, Politik, Wirtschaft, Wissenschaft und Stadtgesellschaft. Nur mit einer klaren Strategie und partnerschaftlichen Kooperationen können digitale Innovationen nachhaltig realisiert werden. „Eine digital aufgestellte Verwaltung bildet dabei die Grundlage für eine smarte Stadtentwicklung“, hob Thania Kamargiannis, Smart-City-Managerin in der städtischen Stabsstelle Organisationsentwicklung & digitale Strategie, in der Präsentation hervor.
Die Verknüpfung von Verwaltungsmodernisierung und Stadtentwicklung soll dabei im Mittelpunkt stehen „Wir wollen digitale Technologien gezielt einsetzen, um die Herausforderungen wachsender Städte wie Gießen zu bewältigen und die Lebensqualität der Bürgerinnen und Bürger zu verbessern“, formulierte OB Becher dabei als Anspruch.
Mit der Digitalisierungsstrategie 2030, der interkommunalen Datenstrategie und der Smart City-Initiative legt die Stadt Gießen eine wegweisende Grundlage für eine moderne Verwaltung und lebenswerte Stadt, die effiziente Prozesse mit hoher Servicequalität verbindet. Gleichzeitig schafft sie Rahmenbedingungen für Innovation und Nachhaltigkeit – und stellt sicher, dass digitale Angebote allen Bevölkerungsgruppen gleichermaßen zugutekommen. „Wir wollen sicherstellen, dass niemand auf diesem Weg zurückgelassen wird und digitale Verwaltungsleistungen für alle Bürgerinnen und Bürger zugänglich, verständlich und nutzbar sind“, betonte Oberbürgermeister Frank-Tilo Becher zusammenfassend.
Weitere Informationen: https://www.giessen.de
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