Weltraumwetter im Maximum – DLR-Daten für verlässliche Satellitennavigation
Das Ionosphären-Überwachungscenter des DLR ermöglicht, die Beeinträchtigung von Satellitennavigation abzuschätzen.

Im Oktober 2024 vermeldeten die amerikanische Weltraumorganisation NASA und die National Oceanographic and Atmospheric Administration (NOAA), dass der 25. Sonnenzyklus seit Beginn der Zählung im 18. Jahrhundert sein Maximum erreicht hat. Dies lässt sich vor allem an der Zahl der Sonnenflecken (die dunklen Punkte auf der Sonnenoberfläche) erkennen, die seitdem wieder leicht rückgängig ist. Mit dem „Muttertags-Sturm“ im Mai 2024 und einem weiteren Sturm der höchsten Kategorie im Oktober 2024 hatte der aktuelle Zyklus bereits zwei Großereignisse. Dabei konnten auch über weiten Teilen Deutschlands Polarlichter beobachtet werden. Allerdings zeigten sich auch einige der potenziellen Gefahren des Weltraumwetters, allen voran eine Beeinträchtigung der Satellitennavigation und der auf sie angewiesenen Geräte. Um genau solche Probleme in Zukunft zu mindern, wird am Deutschen Zentrum für Luft- und Raumfahrt (DLR) ein Echtzeit-Ionosphären-Service betrieben und weiterentwickelt: das Ionosphere Monitoring and Prediction Center, kurz IMPC.

Ionosphärenüberwachung am DLR
Die Signale von Navigationssatelliten werden auf ihrem Weg zur Erde von der sogenannten Ionosphäre (in der Atmosphäre eingebettetes Plasma in etwa 70 bis 1.000 Kilometer Höhe) abgelenkt. Normal kann diese Ablenkung leicht korrigiert werden, aber während eines Weltraumwetter-Sturms ist die Ionosphäre besonders „aufgewühlt“, was zu fehlerhafter Positionierung oder sogar zum Totalausfall des Navigationssignals führen kann. Das DLR bietet Nutzenden von Navigationssatelliten im Rahmen des IMPC verschiedenste Echtzeitdaten und Kurzzeitvorhersagen der Ionosphäre, um die Verlässlichkeit von Positionsangaben zu bestimmen.

Quo vadis, Weltraumwetter?
Was ist nun noch zu erwarten für den Sonnenzyklus 25, nachdem das Maximum überschritten ist? Einiges. Das lehrt zumindest die Vergangenheit. Das beste Beispiel: Der Halloween-Sturm von 2003, in seiner Intensität mit dem Muttertags-Sturm vergleichbar, fand knapp zwei Jahre nach einem solaren Maximum statt. Das Auftreten weiterer Weltraumwetter-Ereignisse – und damit auch von Polarlichtern über Deutschland – ist also längst nicht ausgeschlossen oder sogar zu erwarten. In Antizipation eines in Sachen Weltraumwetter ereignisreichen Jahres 2025, bietet das DLR mit dem neuen Thema im Fokus: Weltraumwetter ein kompaktes Nachschlagwerk mit allen wichtigen Infos zu Sonnenzyklen und -stürmen, der Ionosphäre, Polarlichtern und den verschiedenen Aktivitäten mit denen das DLR die Gefahren und Einflüsse des Weltraumwetters begrenzen möchte.
Ein DLR-Webspecial zum Thema Weltraumwetter ist ebenfalls Mitte März 2025 erschienen:
https://www.dlr.de/de/forschung-und-transfer/themen/weltraumwetter
Weiterführende Links
- Ionosphere Monitoring and Prediction Center (IMPC)
- DLR-Institut für Solar-Terrestrische Physik
- Artikel „NASA/NOAA: Sun Reaches Maximum Phase in 11-Year Solar Cycle“ (engl.)
- Tags: Deutsches Zentrum für Luft- und Raumfahrt (DLR) Geo-IT GeoAI GEObranchen_de Geodäsie Geodaten-Management Geoinformatik Geoinformation Geoinformationen für die Zukunft Geoinformationstechnologie Geoinformationstechnologie (GeoIT) GEOjobs_de Geoportal Georessourcen GIS Satellitennavigation
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