Nahmobilität - Stärkung für den Fuß- und Radverkehr
Hessens Verkehrsminister Mansoori stellt pragmatische Lösungen vor Ort in den Fokus
Bereits zum achten Mal fand am Donnerstag der Nahmobilitätskongress Hessen statt. Rund 400 Vertreterinnen und Vertreter von Landkreisen, Städten und Gemeinden, aus Wissenschaft, Verbänden und dem Hessischen Landtag tauschen sich hier über neue Wege und Lösungen für eine zukunftsfähige Nahmobilität aus. Verkehrsminister Kaweh Mansoori machte deutlich, welche Punkte bei der Fuß- und Radverkehrspolitik der neuen Landesregierung an erster Stelle stehen.
„Wir wollen Verantwortung übernehmen und die Landkreise, Städte und Gemeinden aktiv dabei unterstützen, ihre Nahmobilitätskonzepte umzusetzen. Dabei steht klimaneutrale Mobilität und die Lebensqualität vor Ort im Mittelpunkt, ohne die individuelle Wahl des Verkehrsmittels einzuschränken“, betonte Mansoori. „Wir wollen allen Menschen ein verlässliches Angebot und damit eine echte Wahlmöglichkeit bei der Nutzung des Verkehrsmittels bieten.“
Konzepte vor Ort testen
Mit dem neuen Projekt „Straßen neu entdecken“ unterstützt das Land die Kommunen bei der Umgestaltung und Verbesserung der Verkehrsräume. Dieses Projekt ermöglicht es ab Sommer kleineren und mittelgroßen Kommunen die Umgestaltung von Ortsmitten, Haupt- und Geschäftsstraßen sowie kleineren öffentlichen Plätzen ganz konkret für mehrere Monate auszuprobieren und zu testen. Damit können ohne großen Aufwand für die jeweilige Kommune Planungen in der Praxis ausprobiert und Wünsche der Bürgerinnen und Bürger vor Ort besprochen werden – immer mit dem Ziel die Aufenthaltsqualität im öffentlichen Raum, insbesondere für den Fußverkehr, zu verbessern. Das Angebot soll sich dabei insbesondere an kleinere Kommune im ländlichen Raum richten.
Darüber hinaus soll auch die Einrichtung von Querungshilfen und Fußgängerampeln erleichtert werden. Sie sollen nicht mehr allein von der Anzahl der Querungsvorgänge abhängig sein, sondern sich an der Gefahrensituation orientieren. „Im Fokus stehen für mich dabei pragmatische Lösungen zur Stärkung des Fuß- und Radverkehrs vor Ort, ganz nach dem Motto des Kongresses ‘Einfach machen‘“, erläuterte der Minister.
Datenbasiert und sachlich
Um die Diskussionen zur Mobilität vor Ort zu versachlichen, wird das Land das Netz der bereits vorhandenen 270 Dauerzählstellen für den Radverkehr ausbauen und den Kommunen weitere mobile Zählgeräte für den Fuß- und Radverkehr leihweise zur Verfügung stellen. Damit können in den Kommunen weitere konkret und anlassbezogen Daten zum Fuß- und Radverkehr erfasst werden.
„Mobilität ist eine grundlegende Voraussetzung für eine aktive Teilhabe am gesellschaftlichen Leben“, unterstricht Mansoori. Grundlagen dafür werden vor Ort in den Städten und Gemeinden geschaffen. Daher ist beabsichtigt, die finanzielle Förderung des Landes im bisherigen Umfang fortzusetzen. „Der Ausbau der Infrastruktur für den Fuß- und Radverkehr lässt sich nur als Gemeinschaftsaufgabe von Bund, Land und Kommunen sinnvoll umsetzen.“
Neben der finanziellen Förderung von kommunalen Projekten finanziert das Land Hessen unter anderem bis 2030 Personalstellen zur Nahmobilitätskoordination bei den hessischen Landkreisen. Diese Personen sollen die kreisangehörigen Städte und Gemeinden bei der Planung und dem Bau von konkreten Infrastrukturprojekten für den Fuß- und Radverkehr fachlich unterstützen und so den Fuß- und Radverkehr im ländlichen Raum weiter stärken.
Weitere Informationen: www.nahmobil-hessen.de/veranstaltung/nahmobilitaetskongress
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