28
Februar
2022

Interaktive Ideenkarte – Bürgerbeteiligung für aktiven Klimaschutz

„Klimaschutz aktiv mitgestalten“ – unter diesem Motto sammelte die niedersächsische Kreis- und Universitätsstadt Vechta bis Ende Januar 2022 auf einer Online-Plattform Ideen zum Klimaschutz. Alle Bürgerinnen und Bürger waren aufgerufen, ihre Vorschläge in der „Klima-Ideenkarte“ unter www.vechta.de/klimaschutz einzutragen und so aktiv die Energie- und Klimaschutzaktivitäten mitzugestalten.

Klima-Ideenkarte der Stadt Vechta
Klima-Ideenkarte der Stadt Vechta

Die Klima-Ideenkarte ist eine interaktive Anwendung basierend auf der technologischen Grundlage von INGRADA online, die in Zusammenarbeit mit dem GIS-Hersteller Softplan Informatik GmbH aus Wettenberg realisiert wurde. In der übersichtlichen und intuitiv bedienbaren Oberfläche, die über die Website der Stadt Vechta gestartet wird, können Bürgerinnen und Bürger über die Funktion „Ereignis melden“ digitale Stecknadeln in der Karte platzieren und ortsbezogene Anregungen und eigene Ideen zum Klimaschutz eintragen – jederzeit und überall, sogar mobil über das eigene Smartphone. Die textliche Beschreibung der Einträge wird durch vordefinierte Ereignisarten kategorisiert und durch das Hochladen von Fotos unterstützt. Alle eingetragenen Ereignisse können dabei in einer öffentlichen Liste innerhalb der Anwendung eingesehen werden.
Klimaschutzmanager Alexander Kunz der Stadt Vechta beantwortet unsere Fragen zum Projekt.

Alexander Kunz, Klimaschutzmanager der Stadt Vechta
Alexander Kunz, Klimaschutzmanager der Stadt Vechta

Hallo Herr Kunz. Sie sind seit Oktober 2020 Klimaschutzmanager der Stadtverwaltung Vechta. Was sind Ihre Aufgaben?

A. Kunz: Zu meinen Aufgaben als Klimaschutzmanager zählt in erster Linie die Integration eines Klimaschutzkonzepts. Dazu gehört zum Beispiel das Erstellen einer Energie- und Treibhausgasbilanz, das Identifizieren von Potenzialen und das Errechnen von Entwicklungsszenarien mit dem Ziel, die lokalen Energieverbräuche und den Ausstoß von Treibhausgasen zu reduzieren. Damit möchten wir auf lokaler Ebene klimarelevante Maßnahmen umsetzen und zu den nationalen Klimaschutzmaßnahmen beitragen.

Was war die Ausgangssituation für das Projekt „Klima-Ideenkarte“?

A. Kunz: Der Klimawandel ist eine gesamtgesellschaftliche Aufgabe. Da es sich dabei um einen bottom-up-Ansatz handelt, möchten wir unsere Bürgerinnen und Bürger an der Gestaltung eines integrierten kommunalen Klimaschutzkonzeptes und an der Maßnahmenentwicklung direkt beteiligen.

Welche Schritte waren für die Realisierung des Projekts erforderlich?

A. Kunz: Wir haben auf unserer Homepage eine Online-Plattform freigeschaltet, auf der jeder bis zum 31. Januar 2022 Vorschläge für Klimaschutzmaßnahmen machen konnte. Die Ideen werden mit Hilfe einer digitalen Stecknadel in die Klima-Ideenkarte eingetragen und können auch von anderen Benutzern eingesehen werden. Die Ereignisarten orientieren sich grob an den Handlungsfeldern aus dem zu erstellenden Konzept, also Wohnen und Bauen, Mobilität, erneuerbare Energien, Klimaanpassung, Klimabildung und sonstige Ideen.

Wie war die Resonanz und was sind Ihre nächsten Schritte?

A. Kunz: Bereits nach zehn Tagen sind über 50 Meldungen eingegangen. Bis zum Ablauf der Frist gab es insgesamt über 200 Einsendungen mit Anregungen und Ideen für Klimaschutzmaßnahmen in Vechta. Das werte ich für eine Stadt unserer Größe als sehr gute Beteiligung. Für mich war die Klima-Ideenkarte damit ein voller Erfolg. Unter den zahlreichen Einsendungen waren auch Vorschläge, die mein Team und ich im Vorfeld gar nicht bedacht hatten.

Bei der Analyse der Antworten kommt ein qualitativ-inhaltsanalytisches Verfahren zum Tragen, das sich in der Durchführung an der qualitativen Inhaltsanalyse nach Mayring, genauer gesagt an der inhaltlich-strukturierenden Inhaltsanalyse, orientiert. Die aktive Einbindung der Menschen in Vechta ist für das Konzept von zentraler Bedeutung. Deswegen werden alle Ideen wissenschaftlich ausgewertet und fließen anschließend in unser Klimaschutzkonzept ein.

Der Croudmapping-Ansatz, also Ideen und Anregungen mit räumlichen Bezug zu versehen, war die perfekte Lösung, um unsere Bürgerinnen und Bürger in pandemischen Zeiten zu beteiligen. Durch das digitale Angebot haben wir eine Möglichkeit geschaffen, aktiv teilzunehmen und etwas in Sachen Umweltschutz zu bewirken, was mit einer Präsenz-Veranstaltung im Vergleich nicht nur kostspieliger, sondern vermutlich auch nicht so erfolgreich gewesen wäre.

Herr Kunz, vielen Dank für Ihre Antworten und viel Erfolg bei der weiteren Umsetzung des Klimaschutz-Projektes in Vechta.

Weitere Informationen unter www.vechta.de/klimaschutz und www.ingrada.de

 

 

 

 

 

 



 

 

 

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