Erfolgreiche Übung für den grenzüberschreitenden Hochwassereinsatz am Oberrhein
Gemeinsam mit Frankreich und den Bundesländern Rheinland-Pfalz und Hessen haben die für den Hochwasserschutz am Oberrhein zuständigen Dienststellen Baden-Württembergs mitte Dezember eine Hochwasserschutzübung durchgeführt.
Beteiligt waren das Umweltministerium sowie die Landesanstalt für Umwelt (LUBW) in Karlsruhe mit ihrer Hochwasservorhersagezentrale (HVZ) und ihrem Hochwasserlagezentrum. Auch die Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter der beiden Regierungspräsidien (RPen) in Karlsruhe und Freiburg machten wie in einem Hochwasser-Ernstfall Dienst vor Ort in den Informations- und Lagezentren bei den RPen sowie in den Steuerständen der einsatzbereiten Hochwasserschutzanlagen an den Kulturwehren Breisach und Kehl/Straßburg und den Poldern Söllingen/Greffern sowie Rheinschanzinsel.
Szenario war das Hochwasser vom Juli 2021, das von der HVZ auf ein Extremhochwasser hochgerechnet wurde. Im Stundentakt liefen bei den Dienststellen auf deutscher und französischer Rheinseite neue „Hochwasservorhersagen“ ein, die realitätsnah eingespielt wurden. Nach Analyse gegenwärtiger bzw. prognostizierter Pegelstände und Abstimmung zwischen den Beteiligten wurden alle erforderlichen Schutzvorkehrungen fiktiv eingeleitet. So wurde die Absenkung des Kulturwehrs Breisach veranlasst und die derzeit existierenden Rückhalteräume des Integrierten Rheinprogramms Polder Altenheim, Kulturwehr Kehl/Straßburg, Polder Söllingen/Greffern und Rheinschanzinsel in Baden-Württemberg, die Rückhalteräume Wörth/Jockgrim, Mechtersheim, Flotzgrün und Kollerinsel in Rheinland-Pfalz sowie die Polder Erstein und Moder auf französischer Seite gingen nach und nach in Betrieb – wenn auch nur virtuell. Für den Hochwasserschutz der Unterlieger wurde weiterhin ein Sonderbetrieb der Wasserkraftwerke am Rhein angesetzt.
Detailgenau wurde Buch geführt, zu welchem Zeitpunkt die jeweiligen Hochwasserschutzmaßnahmen hätten in Betrieb genommen werden müssen.
Bei der Übung galt es die Kommunikation aller Partner, von den Steuerwarten der einzelnen Hochwasserschutzanlagen, über die Informations- und Betriebszentren bei den Regierungspräsidien Freiburg und Karlsruhe bis zum Umweltministerium wie auch mit den Partnern aus Rheinland-Pfalz und Frankreich zu üben, um zu schnellen und sicheren Entscheidungen im Hochwasserfall zu kommen. Dabei spielte die HVZ der LUBW eine wichtige Rolle. Mit ihren Vorhersagen der anlaufenden Hochwasserwelle und den damit möglichen passgenau gesetzten Anlageneinsätzen hat die HVZ das Drehbuch für den fiktiven Hochwassereinsatz bereitgestellt.
Weitere Informationen: www.hvz.baden-wuerttemberg.de
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