DDGI spricht sich für die Nutzung von Geolokationen bei CoronaAPP’s aus
Wer zuverlässige und sichere Aussagen zum persönlichen Infektionsrisiko treffen möchte, braucht eine CoronaAPP mit Geolokationen (Ortsdaten wie GPS-Position). Mit der App könnten dann auch weitere Geoinformationen wie beispielsweise regionale und lokale Differenzierungen getroffen werden umso gezielt zur Eindämmung der SARS-CoV-2-Epedimie beizutragen.
Mittlerweile gibt es bezüglich der Corona-App einen breiten gesellschaftlichen Konsens. Sogar kritische Stimmen, wie die des Chaos Computer Club (CCC) oder des Bundesverbandes der Verbraucherzentralen und Verbraucherverbände befürworten die App. Viele sehen darin einen Gewinn für die persönliche Gesundheit und Freiheit. Wichtig sind dabei klare Regeln, wie sie beispielsweise die 10 Prüfsteine für die Beurteilung von „Contact Tracing“-Apps des CCC aufzeigen.
Bei der jetzt durch die Bundesregierung verfolgten Lösung wird die Bluetooth-Technologie genutzt. Diese birgt aber eine Reihe von Fehlerquellen und Störfaktoren. Die Akzeptanz der Corona-App wird unter anderem maßgeblich von den „Falsch-positiv-Meldungen“ beeinflusst werden.
Somit sind die Zuverlässigkeit und die Sicherheit der Warnungen elementar. Der DDGI vertritt daher die Auffassung, möglichst viele Sensordaten, die die heutigen Smartphones bieten, für die Funktion einer Corona-App zu nutzen. In vielen Bereichen der Geoinformation wird daher schon lange auf die Nutzung vieler unterschiedlichen Daten gesetzt, um die Qualität der Analysen und die Zuverlässigkeit der Aussagen damit zu erhöhen.
Der Deutsche Landkreistag hat sich am 26.04. und am 2.05.2020 für die Nutzung von Ortsdaten ausgesprochen. „Bei der Rückverfolgung von Infektionsketten komme es ganz entscheidend darauf an, dass das Gesundheitsamt wisse, wann und wo Kontakte mit Infizierten stattgefunden hätten. Daher brauchen die Gesundheitsämter diese Informationen, die sie ja auch auf dem üblichen, händischen Weg ermitteln würden, um das Geschehen zu beurteilen." Und weiter: „Die bisherigen Planungen gingen zudem dahin, dass die App nicht mitteilen solle, wann und wo jemand in der Nähe eines Infizierten gewesen sei. „Wenn Betroffene wissen, wann sie Kontakt zu einem Infizierten hatten, könnten sie aber viel stärker plausibilisieren. Unsere Sorge ist, dass die Gesundheitsämter sonst die Welle der möglicherweise unnötigen Anfragen nicht stemmen können“, sagt Präsident Landrat Reinhard Sager.
Die Nutzung von Geolokationsdaten (Ortsdaten, GPS/Location-Logging) setzt keine zentrale Verarbeitung voraus sondern erfolgt ausschließlich lokal auf dem Smartphone. Hiermit wird neben der wesentlichen Erhöhung der Zuverlässigkeit und Sicherheit auch die Nutzung weiterer (Geo)-Informationen im "Coronaumfeld" mit den persönlichen Bewegungsdaten äußerst wertvoll.
Weitere Informationen: www.ddgi.de
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