13
Oktober
2021

Deutschland in 3D – Projekt „Digitaler Zwilling“ ist gestartet

Das Bundesamt für Kartographie und Geodäsie (BKG) hat es sich zum Ziel gesetzt, ganz Deutschland hoch aufgelöst und dreidimensional abzubilden. So entsteht ein digitales Abbild Deutschlands – der „Digitale Zwilling“. Dieses neue und wichtige Werkzeug soll u. a. zur Bewältigung der Folgen des Klimawandels eingesetzt werden. Der „Digitale Zwilling“ ermöglicht beispielsweise Simulationen in Umwelt, Sicherheit und Verkehr.

Bild Kerstin Wagner
Am 7. Oktober startete erstmals das Messflugzeug, das bis zum Ende des Jahres eine Fläche von ca. 8.000 km² in der Metropolregion Hamburg in 3D erfassen wird. In diesem Demonstrationsprojekt arbeitet das BKG mit dem Landesbetrieb für Geoinformation und Vermessung der Freien und Hansestadt Hamburg und der Metropolregion Hamburg zusammen. Bild Kerstin Wagner

Ziel ist ein „Digitaler Zwilling“ für ganz Deutschland mit einer Bodenauflösung von mindestens 30 Zentimetern im gesamten Bundesgebiet. Mit dem Aufbau wird im Jahr 2022 begonnen, wenn das Demonstrationsprojekt erfolgreich abgeschlossen ist. Ein erster bundesweiter 3D-Datensatz ist für das Jahr 2024 anvisiert.

Es entsteht ein dreidimensionales Oberflächenmodell, in dem alle relevanten Objekte auf der Erdoberfläche enthalten sind – vom Baum über die Verkehrsampel bis zum Hochhaus. Insbesondere vor dem Hintergrund des Klimawandels dient dieser „Digitale Zwilling“ als Grundlage für Simulationen zu möglichen Handlungsalternativen und Szenarien. Was passiert, wenn der Rhein über die Ufer tritt oder der Strom großflächig ausfällt, lässt sich mit dem „Digitalen Zwilling“ simulieren bevor es so weit ist. Vor allem kann in der digitalen Welt auch dargestellt werden, welche Auswirkungen unterschiedliche Entscheidungen auf die reale Welt haben werden. So lassen sich optimale Lösungen erarbeiten, um das Leben in Deutschland auch in Zukunft sicher und lebenswert zu gestalten.

Mit dem „Digitalen Zwilling“ wird das BKG somit eine digitale, erlebbare und intelligente 3D-Welt für Deutschland bereitstellen. Durch den geplanten Aktualisierungszyklus von drei Jahren soll dieses bundesweite 3D-Modell regelmäßig auf den neuesten Stand gebracht werden.

Hintergrundinformationen zum Bundesamt für Kartographie und Geodäsie (BKG):

Das BKG ist eine Behörde im Geschäftsbereich des Bundesministeriums des Innern, für Bau und Heimat (BMI). Es fungiert als zentraler Dienstleister des Bundes und Kompetenzzentrum für Geoinformation und geodätische Referenzsysteme. Das BKG befasst sich mit der Beobachtung sowie der Datenhaltung bis hin zur Analyse, Kombination und Bereitstellung von Geodaten. Von der Arbeit des BKG profitieren insbesondere Bundeseinrichtungen, die öffentliche Verwaltung, Wirtschaft, Wissenschaft – und fast jeder Bürger in Deutschland. Experten aus den verschiedensten Bereichen wie Verkehr, Katastrophenvorsorge, Innere Sicherheit, Energie und Umwelt verwenden Geodaten, Landkarten, Referenzsysteme und Informationsdienste des BKG für ihre Pläne und Untersuchungen. Das BKG unterhält ein Dienstleistungszentrum in Leipzig sowie geodätische Observatorien im In- und Ausland. Weitere Informationen finden Sie unter www.bkg.bund.de.

 

 



 

 

 

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