Geonetzwerk Münsterland: Thementag Mobilität
Herausforderungen und Einsatzmöglichkeiten für Geodaten
Mobilität betrifft alle, ob beim Weg zur Arbeit, zur Schule, in den Urlaub oder beim Weg der Waren in unseren Supermarkt. Eine funktionierende Struktur zur Planung, Umsetzung und Instandhaltung, aber auch die genaue Bereitstellung von Echtzeitdaten sind dabei elementar für eine reibungslose Verkehrsinfrastruktur. Dabei spielen der öffentliche Nahverkehr mit Bus und Bahn genauso eine Rolle wie Pkws, Schwerlastverkehr und vor allem auch der Radverkehr. Herausforderungen bringt auch der zunehmende Lieferverkehr mit sich.
Beim Thementag nahm das Geonetzwerk Münsterland diese Mobilitätsfragen aus Sicht der Geoinformation in den Blick. Sechs Referenten stellten rund 85 Teilnehmerinnen und Teilnehmern verschiedene Anwendungsbereiche und -konzepte vor, die durch die Nutzung von Geodaten profitieren.
Nach der Begrüßung durch Sebastian Walzog (Kreis Borken), Sprecher des Geonetzwerkes Münsterland, zeigte Jens Hinrichs (Leiter des Amtes für Geoinformation und Kataster des Kreises Warendorf) Geodateneinsatzmöglichkeiten des Kreises Warendorf auf und beleuchtete aktuelle Entwicklungen und Aufgaben. Malte Lammering vom Zweckverband Mobilität Münsterland (ZVM) stellte anschließend die verschiedenen Konzepte aus dem Masterplan Mobilität Münsterland vor.
Prof. Dr. Christian Kray von der Uni Münster führte die Teilnehmerinnen und Teilnehmer in das Konzept des Intelligenten Pendelns (IIP) ein: Es handelt sich dabei um ein aktives Projekt zur intelligenten Nutzung verschiedener Verkehrsmittel im Pendelverkehr. „Verfügbare Verkehrsdaten werden dabei anonymisiert zusammengeführt, harmonisiert und in Form einer Mobilanwendung bereitgestellt“, sagt Prof. Kray.
Verschiedene Radverkehrskonzepte wurden von Bernd Mende, Geschäftsführer der Ge-Komm GmbH, vorgestellt. Das Augenmerk galt hier zum einen der Nutzung von Geodaten für die Planung einer ausreichenden Infrastruktur, zum anderen stand die Kontrolle und Instandhaltung der Radwege im Fokus.
Unter dem Motto „Heute nehme ich den Bus!“ erläuterte Mark Döring von der con terra GmbH die Bereitstellung von Fahrplan- und Positionsdaten der Fahrzeuge der Stadtwerke Münster. Hierbei werden die Daten in Echtzeit aufbereitet und über GoogleMaps sowie die eigene Mobilanwendung der Stadt Münster zur Verfügung gestellt.
Anschließend erläuterte Dietmar Hauling von der GIS Consult GmbH die Nutzung der Geodaten für ein Straßenmanagementportal als Basis für ein digitales Tiefbauamt. „Verschiedene Datengrundlagen wie zum Beispiel Befahrungsdaten, Baustellendaten, Radwegenetze, Aufbrüche u.a. können genutzt werden, um Kontrollen und Analysen der vorhandenen Verkehrsinfrastruktur durchzuführen und mögliche Instandhaltungs- oder Neubaumaßnahmen effizient planen und umsetzen zu können“, berichtete Dietmar Hauling.
Muhammad Akhter von der Bockermann Fritze IngenieurConsult GmbH erläuterte die Nutzung und Analyse von Verkehrs- und Geodaten für ein optimiertes Schwerlastverkehrskonzept des Kreises Herford. Hierbei werden u.a. Geodaten mittels der SEVAS-Lösung des Landes NRW und des Mobilitätsdatenmarktplatzes des Bundes zur Steuerung des LKW-Verkehrs eingesetzt.
Die Vorträge wurden mit großem Interesse aufgenommen, was zu interessanten Diskussion und Anreizen für die Zukunft führte. Die Inhalte sind im Downloadbereich der Homepage des Geonetzwerk Münsterland abrufbar (www.geonetzwerk-muensterland.de).
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