31
August
2021

Neues Inventurverfahren für Forstbetriebe

Forschungsergebnisse ermöglichen komplexe Bewertung der Ökosystemleistungen

Im Forschungsprojekt Nowa IP der TU Dresden wurden die Leistungsschwerpunkte einer multifunktionalen Forstwirtschaft analysiert. Das vom Bundeslandwirtschaftsministerium geförderte Vorhaben brachte ein Planungsverfahren hervor, das es Forstbetrieben ermöglicht, Nutz-, Schutz-, und Erholungsfunktionen gleichermaßen zu berücksichtigen.

Foto: FNR/Axel Schmidt
Ein Inventurtrupp bei der Datenerhebung für die Bundeswaldinventur an einem Probepunkt in einem Buchenbestand in Mecklenburg. Beim Forschungsprojekt Nowa IP wurde zur Bestandsinventur die Analyse von Bildelementen mit einbezogen, die an Probepunkten in alle Haupthimmelsrichtungen aufgenommen werden. Foto: FNR/Axel Schmidt

Wälder müssen wahre Alleskönner sein. Sie sind Lebens- und Rückzugsraum für Tier- und Pflanzenarten, spenden Freizeit- und Erholungssuchenden einen wohltuenden Aufenthalt, liefern Bau- und Brennholz, filtern Luft, speichern Wasser, entziehen der Atmosphäre das Treibhausgas Kohlendioxid und dienen uns damit als Klimaschützer.

Nutz-, Schutz- und Erholungsfunktionen: Das alles sind Ökosystemleistungen, die Waldbesitzende bei der Bewirtschaftung berücksichtigen müssen. Leistungen, die bei der Wirtschaftsplanung aber zu Konflikten führen können, wie Forschende der Technischen Universität Dresden mit ihrem Projekt Nowa IP aufzeigen konnten. Denn legt ein Forstbetrieb seinen Schwerpunkt allein auf die „Holzproduktion“, kann sich das negativ auf das Ziel „Naturschutz“ auswirken.

Das vom Bundesministerium für Ernährung und Landwirtschaft (BMEL) über die Fachagentur Nachwachsende Rohstoffe e. V. (FNR) geförderte Projekt Nowa IP hatte zum Ziel, ein nutzerorientiertes Inventur- und Planungsverfahren für eine multifunktionale Waldwirtschaft zu entwickeln.

Ökosystemleistungen typischen Waldbildern zuordnen

Um dies zu realisieren, nutzten die Forschenden die Idee, verschiedene Ökosystemleistungen typischen Waldbildern zuzuordnen und so in objektiv messbare Größen zu wandeln. Dazu werden etwa an Probepunkten eines Bestandes in alle Haupthimmelsrichtungen digitale Fotos angefertigt. Diese werden dann über eine Analyse von Bildelementen und Kenngrößen, Farb- und Farbkontrastanalysen sowie der Bestimmung von Bildanteilen ausgewertet.

Anhand des neuen Verfahrens konnten die Forschenden der TU Dresden aufzeigen, wie die Nutz-, Schutz- und Erholungsfunktionen des Waldes im Rahmen einer multifunktionalen Forstwirtschaft gesichert und stärker entwickelt werden können, welche Ökosystemleistungen eher komplementär wirken und welche eher im Konflikt miteinander stehen. Daher kann es für Waldbesitzende sinnvoll sein, verschiedene Ökosystemleistungen auf verschiedenen Teilflächen mit unterschiedlichen Behandlungsstrategien zu entwickeln.

Hintergrund:

Die FNR ist seit 1993 als Projektträger des BMEL für das Förderprogramm Nachwachsende Rohstoffe aktiv. Sie unterstützt außerdem Forschungsthemen in den Bereichen nachhaltige Forstwirtschaft und innovative Holzverwendung.

Weitere Informationen: www.fnr.de

 

 

 

 



 

 

 

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