31
Januar
2022

Mit dem Forschungsschiff in die Antarktis: HafenCity Universität Hamburg-Studentin an spektakulärer Entdeckung am Meeresboden beteiligt

Ellen Werner verbrachte Anfang 2021 zwei Monate auf dem Forschungsschiff Polarstern und beschäftigte sich mit der Vermessung des Meeresbodens. Die HCU-Studentin war bei der Entdeckung des weltgrößten Fischbrutgebiets in der Antarktis dabei.

Ellen Werner. Copyright: HCU Hamburg
Ellen Werner. Copyright: HCU Hamburg

Faszinierende Entdeckung in der Antarktis

Wissenschaftler:innen vom Alfred-Wegener-Institut (AWI) haben im antarktischen Weddellmeer ein Fischbrutgebiet in der Größe Maltas gefunden (Link zur Originalmeldung). Dort befinden sich etwa 60 Millionen Eisfisch-Nester. Es ist das bisher größte bekannte Fischbrutgebiet der Welt. Mit dabei: HCU-Studentin Ellen Werner.

Hydrographie-Studentin mit an Bord

Ellen Werner ist Studentin des Master-Studienprogramms Geodäsie und Geoinformatik mit der Spezialisierung „Hydrography“. Sie studiert mittlerweile im fünften Semester an der HCU und hat vorher an der Technischen Universität München ihren Bachelor in Geodäsie abgeschlossen:

„Ich war bereits Teil von drei Forschungsexpeditionen auf verschiedenen Forschungsschiffen über das Alfred-Wegener-Institut. Die letzte Expedition führte mich vergangenes Jahr auf dem Eisbrecher Polarstern ins Weddellmeer in der Antarktis.“

Vermessung des Meeresbodens

Werner war jeweils für die Bathymetrie mit an Bord, das bedeutet, ihre Aufgabe war es mit hydroakustischen Geräten den Meeresboden detailliert zu vermessen und zu kartographieren. Die Expedition dauerte zwei Monate im Februar und März 2021. Mit einem speziellen Forschungsgerät ausgestattet mit Kamera- und Sonarsystemen, das den Meeresboden aus nächster Nähe untersucht, konnte völlig unerwartet ein beeindruckender Fund gemacht werden. In einer Wassertiefe von 535 bis 420 Metern entdeckte das Forschungsteam aus Biologen:innen und Vermesser:innen per Zufall einige Fischnester von Eisfischen.

Bisher in dieser Größe unbekanntes Ökosystem entdeckt

„Je länger wir auf die Monitore mit den live vom Meeresgrund übertragenen Bildern schauten und sich weiterhin Fischnest an Fischnest reihte, desto faszinierender wurde der Fund“, erzählt Werner. Und fügt hinzu: „Nach mehreren Einsätzen wurde uns klar, dass es sich um ein riesiges Gebiet handeln muss, ein bisher in dieser Größe unentdecktes Ökosystem.“

Veröffentlichung in Fachzeitschrift: Großes Medienecho

Der spektakuläre Fund wurde erst jetzt einer breiten Öffentlichkeit durch die Veröffentlichung des Papers „A vast icefish breeding colony discovered in the Antarctic“ in der Fachzeitschrift „Current Biology“ bekannt. National wie international berichteten große Medien bis hin zur New York Times über die Entdeckung. Ellen Werner ist Co-Autorin dieser Veröffentlichung.

Prof. Dr. Jörg Müller-Lietzkow, Präsident HafenCity Universität Hamburg: „Die HCU gratuliert Ellen Werner zu dieser herausragenden Forschungsleistung: Der Fund und die Expeditionsteilnahme zeigen den besonderen Stellenwert der Hydrographie aus dem Studienprogramm Geodäsie und Geoinformatik. Hier werden die Klimaforscher:innen von Morgen ausgebildet. Der Dank gilt auch an das Alfred-Wegener-Institut für die seit Jahren sehr enge und gute Kooperation.“

Vorschlag zur Ausweisung eines Meeresschutzgebiets

Die Entdeckung dieser außergewöhnlichen Brutkolonie untermauert den bereits vorhandenen Vorschlag Deutschlands für ein Meeresschutzgebiet im Weddellmeer. Dort soll in Zukunft keine Fischerei und ausschließlich nicht-invasive Forschung stattfinden.

 

 

 

 

 

 

 



 

 

 

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