03
Mai
2024

Dresden: Von analog zu digital – Unterlagen aus dem Liegenschaftskataster

Öffentlich bestellte Vermessungsingenieure können darauf zurückgreifen

Öffentlich bestellte Vermessungsingenieure können seit kurzem beim Amt für Geodaten und Kataster der Landeshauptstadt Dresden Zahlennachweise, Karten und Festpunkte für Katastervermessungen digital über ein Dokumentenmanagementsystem abrufen. Damit müssen die notwendigen Nachweise und Informationen aus dem Liegenschaftskataster nicht mehr vor Ort in einem Archiv mit Aktenschränken herausgesucht werden. Sie lassen sich jetzt zeitnah und schnell, unabhängig von den Öffnungszeiten, aus einem Datenbestand herunterladen.

© Amt für Geodaten und Kataster
Historische Karte. © Amt für Geodaten und Kataster

Auf die Unterlagen in verschiedenen Formaten können zeitgleich mehrere Nutzer zugreifen. Bürgerinnen und Bürger können bei persönlicher Vorsprache nach der Beratung durch das Fachamt Auszüge aus diesen Fachdaten erhalten.
Digitalisierung von Liegenschaftskatasterakten abgeschlossen

Die digitale Erfassung der Liegenschaftskatasterakten ist Ende 2023 erfolgreich abgeschlossen worden. Es gibt etwa 75.000 Fortführungsrisse, Bahn- oder Forstdokumente, 7.000 historische Katasterkarten, 7.500 Festlegungsrisse von Aufnahmepunkten sowie zahlreiche weitere Nachweise.

© Amt für Geodaten und Kataster
Historische Karte. © Amt für Geodaten und Kataster

Der Fortführungsriss dokumentiert das Ergebnis von Katastervermessungen und Abmarkungen, zum Beispiel von Grenzbestimmungen oder Gebäudeaufmessungen. Die Darstellung muss nicht maßstabsgerecht sein. Der Fortführungsriss dient in erster Linie zur Fortführung des Liegenschaftskatasters und ist eher für Vermessungsfachkräfte lesbar.

Der Festlegungsriss, auch Einmessungsskizze genannt, stellt vereinfacht die topographische Situation um den Aufnahmepunkt mit seinen Sicherungspunkten dar. Anhand von eingetragenen Maßen kann der Aufnahmepunkt aufgefunden und vor Ort seine Lage, zum Beispiel mit einem Messband kontrolliert werden.

Die Dokumente wurden auf der Grundlage der aktuellen Liegenschaftskarte punktgenau georeferenziert sowie die Sachdaten erfasst. Die Karten sind exakt verortet und können jederzeit im Programm aufgerufen werden. Heißt: die Karten verschiedener Jahrgänge sind über das aktuelle Flurstück gelegt und können abgerufen werden. Damit erhält man zum Beispiel Informationen zur Historie und kann Verknüpfungen zu anderen Dokumenten herstellen.
Historische Unterlagen aus verschiedenen Archiven zusammengetragen

Viele dieser Unterlagen stammen aus dem eigenen analogen Bestand des Amtes. Durch die Verluste zahlreicher Katasternachweise der Stadt Dresden im Zweiten Weltkrieg war es jedoch erforderlich, nach weiteren wichtigen Zahlennachweisen und Karten in anderen Archiven zu recherchieren.

„Es gelang unseren Mitarbeitenden, etwa 700 Dokumente aus dem Stadtarchiv Dresden, über 1.000 Dokumente aus dem Hauptstaatsarchiv und etwa 650 Akten aus dem Grundbuchamt aufzufinden und zu erfassen. Darauf können wir stolz sein, denn damit haben wir einen ganz entscheidenden Beitrag für die Zwecke der Rechtssicherung und dem historischen Nachweis der Eigentumsverhältnisse geleistet.“ Klara Töpfer, Leiterin des Amtes für Geodaten und Kataster

Erleichterung der Arbeitsprozesse in der Verwaltung

Die Digitalisierung dient neben der Erleichterung der Arbeitsprozesse insbesondere dem Schutz der historisch wertvollen, bis zu 200 Jahre alten Liegenschaftskatasterakten. Diese dokumentieren im Freistaat Sachsen seit etwa 1835 Umfang, Besitz und Fläche der Grundstücke und sind unerlässlich für die Wahrung des Eigentums an Grund und Boden.

Weitere Informationen: www.dresden.de/liegenschaftskatasterakten

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